Vormittags sammelt unser Busfahrer Rene alle angemeldeten Mitglieder ein für den Ausflug zum Ahornboden. Manche steigen in Innsbruck, ein paar wenige in Jenbach zu. 
Im Bus herrscht munteres Geplapper, weder die Wolken noch die Temperaturen lassen schlechte Laune aufkommen. Im Gegenteil, unsere Reiseleitung Gerda versorgt alle mit selbstgemachtem Eierlikör und einer süßen Kleinigkeit. Das Lachen über die witzigen Geschichten von ihr, die sie über das Mikrofon zum Besten gibt, wird bald von begeisterten Rufen abgelöst. 

Wir verlassen das Inntal, passieren den Achensee und befahren über Deutschland das Risstal. Dort warten wilde Mischwälder auf uns. Am Wegesrand stehen tausende Bäume mit orangen, gelben, roten und teils noch grünen Blättern, die Hänge sind gesäumt von ihnen, zwischendurch stehen moosig-grüne Felswände, die Landschaft wird durchzogen von Bächen, Flüssen und der aufgestauten blitzblauen Isar – alles in allem eine Farbenpracht, wie sie uns nur der Herbst schenken kann. Alle sind maßlos begeistert, wir können kaum glauben wie atemberaubend schön sich der Weg zu unserem eigentlichen Ziel präsentiert. Nicht einmal der einsetzende Regen kann unser Staunen dämpfen. 
Bald biegen wir um eine Kurve und erblicken die ersten Bäume des Ahornbodens. Bereits auf dem Weg dorthin haben wir uns ausgemalt wie schön ihre bunte Laubpracht sein muss, wenn der Straßenrand schon ein so unglaubliches Farbenspektakel bot.
Leider haben wir uns getäuscht. Die berühmten uralten Ahornbäume auf der Ebene sind allesamt kahl und unwirtlich. War es der unbarmherzige Wind der letzten Woche, der die Blätter davongetragen hat? Oder hatten sie dieses Jahr gar keine, weil es zu trocken und zu warm war für sie? Wir würden es nicht erfahren, unseren Mitgliedern tut die Enttäuschung allerdings nicht weh, ist unser nächstes Ziel doch das Mittagessen in der Engalm.

Alle freuen sich schon auf einen kurzen Spaziergang, zum Ausgleich nach dem Sitzen im Bus. So schlendern wir durch die frische Luft vom Parkplatz aus in Richtung Almdorf. Die Ebene auf der wir wandern ist grün, erneut umgeben von Bergen mit bunten Hängen. Nach einer guten Viertelstunde erreichen wir die Engalm, in der ein warmes Mittagessen auf uns wartet. Alle genießen die Speisen, die Getränke und den gemütlichen „Ratscher“ bevor es weitergeht in Richtung Achensee. 
Rene fährt denselben Weg zurück und haltet bei einem – wie es danach von den Mitgliedern genannt werden soll – „Nobelhotel“. Das Hotel Entners am Achensee hat eigens für unsere Gruppe ein Kuchenbuffet aufgebaut und bewirtet uns dazu mit Kaffeeköstlichkeiten.
Ein feiner, warmer Ausklang für den Herbstausflug der Mitglieder der Volkshilfe Tirol!